Gekleidet waren die frühlatènezeitlichen Kelten der Wetterau höchstwahrscheinlich wie im Großteil der keltischen Welt. Zieht man die Schnabelkannen in Betracht ist ein starker Etruskischer Einfluß anzunehmen. Die Textilien waren aus Schurwolle oder Leinen, gesäumt und geschmückt mit Brettchengewebe. Die Kannen in den Gräbern am Glauberg waren in weiße Tuche mit blauen Streifen eingeschlagen. Die Textilien die in diesen Gräbern gefunden wurden hatten die Farben weiß, blau, grün, rot und violett.

reicher Kelte der Stufe Lt A

Das wichtigste Kleidungsstück der Männer war sicherlich eine Tunika, bis etwa zu den Knien ging und seitlich geschlitzt war. Um die Hüfte wurde sie mit einem Gürtel, aus Leder oder Gewebe, gehalten. Dass sie, wie bei der Glaubergstatue, auf der Hüfte endete ist eher unwahrscheinlich. Die dargestellte Tunika ist ärmellos. Allerdings ist anzunehmen, dass es auch Tuniken mit Ärmeln gab. Je nach sozialem Rang, war sie feiner gewoben und aufwendig verziert.
Ob die Kelten der Frühlatènezeit Hosen trugen ist bisher nicht nachgewiesen. Betrachten wir allerdings Darstellungen der Späthallstatt und Frühlatènezeit, Situlen oder Schwertscheide aus Hallstatt, so sind Hosen belegt. Die Hose, die sog. bracae war etwas so typisch keltisches, dass die Region nördlich der Alpen sogar als "gallia bracae" bezeichnet wurde. Die Hosen waren kariert, gestreift oder einfarbig. Sie wurde um die Hüfte und an den Knöcheln zusammengebunden.
Das Sagum war ein großes Tuch, manchmal mit einer Kapuze, das über die Schultern gelegt wurde. Auf der rechten Schulter wurde es mit einer Fibel fixiert. Es ist anzunehmen, dass diese Tracht auch in der Wetterau vorkam.

Die Frauen dieser Epoche Trugen meist einen sogenanten Peblos. Ein kleidartiges Gewand, dass aus zwei Stoffbahnen bestand. An den Schultern wurde er mit Fibeln zusammengehäftet und um die Hüfte mit einem Gürtel geschnürt. Die Stoffbahnen konnten zusammengenäht sein oder wurden nur durch den Gurt gehalten.
Die Keltischen Frauen trugen, gleich den Männern, je nach Stand, recht aufwendigen Schmuck. Die Gürtel waren einfache Bänder oder kostbare Ledergürtel mit Bronzeapplikationen. Halsketten aus Glas, Bernstein, Bronze und Gold waren sehr beliebt. Ebenso mehrteilige Arm- und Beinringsets.
Leider werden die Damen dieser Zeit in den historischen Aufzeichnungen weniger beschrieben, deshalb muss hauptsächlich auf archäol. Funde zurück gegriffen werden.

Keltische Adlige der
Früh-Latènezeit
Die antike Welt hat auch ein Fülle verschiedenster Kopfbedeckungen hervorgebracht. In Hallstatt wurden unterschiedliche Mützen aus Fell gefunden. Desweiteren sind Lederkappen belegt. Auf der Situla von Wace sehen wir die Darstellungen von barettartigen Kappen sowie der phrygischen Mütze. Die Situla von Kuffarn zeigt großkrempige Hüte und Mützen mit langen Zipfeln.

Schuhe waren bei den Kelten ein Gebrauchs-
gegenstand. Funde in Hallstatt bezeugen, dass zerschlissene Schuhe einfach weggeworfen wurden.
Die Schuhe waren aus Leder oder Holz. Oft waren es einfache Lederstücke, die um die Füsse gewickelt wurden.
Die höhergestellten Kelten trugen reich verzierte Schuhe, z.B. mit Fibeln oder Zierblechen wie in Hochdorf.

Quelle: Celtoi e.V. - www.celtoi.de
keltische Schuhe

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