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Rekonstruktion eines kelto-etruskischen Linothorax: Einzelheiten

Die Rüstung, die die Statue des Glauberges zeigt, ist ein organischer Kompositpanzer.
Dieser Rüstungstyp ist für die Keltische Welt bisher einmalig. Bekannt ist er vor allem von den Griechischen und Etruskischen Hopliten. Als Orginalfund ist er nicht erhalten.
Der Panzer könnte entweder aus mehreren Schichten Leinen, die miteinander verleimt wurden, oder aus Leder bestanden haben. Dieser Typus der Körperpanzerung löste in der antiken Welt in der zweiten Hälfte des sechten vorchristlichen Jhdts. den metallenen Glockenpanzer ab.
Um einen widerstandsfähigen Panzer herzustellen, werden mindestens 12 bis 15 Schichten Leinen aufeinander gebracht. Der Rücken wurde zusätzlich durch eine, ebenfalls aus organischem Material hergestellte, Platte geschützt, die, nach oben verlängert, in einem Nackenschutz endet. Mit zwei Schulterklappen (Epomides), die auf der Brust geschnürt wurden, wird die Platte gehalten. Am unteren Rand hängen Laschen (Pteriges) die den Unterleib schützen. Oft wurden dies Panzer mit Metallplatten und Schuppen zusätzlich verstärkt.
Im Gegensatz zu den südlichen Vorbildern fällt die Rückenplatte des Glaubergfürsten bis zur Taille. Ob hier möglicherweise ein Ornat statt einer Panzerplatte dargestellt wird ist unklar.
Die Statue, sowie die Figurdarstellungen auf den Schnabelkannen, zeigen, dass die Panzerung mit Halbmonden, Kreis- und Mäanderornamenten verziert war.

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Statue des Glaubergfürsten

Mit freundlicher Unterstützung des
Hessischen Landesmuseums Darmstadt.

Das Banner wurde erstellt von Yann Le Rousic / Luernos, Troupe AREMORICA