,,..Bewaffnet sind sie mit mannshohen Schilden, die eigenartig bunt bemalt sind. ...''
[Diodor 5,28,1-4]


Rekonstruktionszeichnung eines frühlatènezeitlichen Schildes
mit möglicher Bemalung


Diese Aussage des griechischen Historikers wird von archäologischen Funden untermauert. Darstellungen keltischer Krieger aus der Mittel- und Spätlatènezeit zeigen diese mit den typischen Langschilden mit spindelförmigen Schildbuckeln. Diese Schildform ist für die Keltike bereits seit der Hallstattzeit bekannt und entwickelte sich bis zur galloromanischen Zeit.
Keltische Schilde waren ein weiteres Zeichen der Individualität keltischer Krieger. Die Formenvielfalt ist groß. Als Grundformen sind ovale, recht- und mehreckige Schilde belegt. Ihre Größe lag zwischen 70 cm und in der Spätphase sogar bei 140 cm. Sie waren mit organischen Materialien wie Leder, Fell oder Leinen bespannt. Ihre Kanten wurden manchmal zusätzlich durch eiserne Bleche verstärkt.
Geführt wurden diese Schilde mit einem Griff im Zentrum. Als Gegensatz: die griechischen und etruskischen Schilde verfügten über weit komplexere Tragevorrichtungen. Geschützt wurde die Hand durch den Schildbuckel bzw. die Schildspindel. Die einfacheren Schilde besaßen eine Holzspindel. (s.a. Hallstattzeit.de) Die meisten dagegen waren aus Eisen gefertigt. Auch diese waren einer Entwicklung unterzogen. Funde im hessischen Siedlungsgebiet (Gießen, Glauberg, Friedberg) zeigen, dass die frühkeltischen Schilde einen spindelförmigen Buckel mit einer Grundplatte besaßen, die enorme Ausmaße annehmen konnte (s. Zeichnung oben). Nach oben und unten liefen sie in einer Rippe aus. Im Fall des Glaubergschildes war die Spindel zudem noch mit Ornamentik reich verziert.


Rekonstruktion eines frühlatènezeitlichen Schildes nach Vorlagen
von Schildbuckelfragmenten aus dem mittel- und südhessischen Raum


Die Buckel mittellatènezeitlicher Schilde waren aus Holz gefertigt und nur der Bereich der die Hand schützte bestand aus Eisen. (s.a. Keltengruppe Taranis)
In der Spätlatène- und galloromanischen Zeit kamen auch runde Schildbuckel in Gebrauch, wie sie die Römischen Legionen und später auch die Germanen nutzten. (s.a. Kelten und Römer e.V.)
Zu allen Zeiten wurden die Schilde bemalt. Wie Diodor bereits erwähnt hat, mit bunten Farben und eigenartigen Mustern. Auf den Schilden wurde der jeweilige Kunststil präsentiert. wahrscheinlich fanden sich neben den Ornamenten auch Darstellungen von Fabelwesen und Tieren. Generell unterschied sich aber eine keltische Kampfeslinie sicherlich enorm von einer römischen mit ihren uniformen Schildbemalungen.

Das Banner wurde erstellt von Yann Le Rousic / Luernos, Troupe AREMORICA