Das Schwert war die wertvollste Waffe des keltischen Kriegers. Sie diente ihm gleichzeitig als Statussymbol. Das Schwert wurde in einer metallenen Scheide auf der rechten Seite getragen. Die Keltische Bezeichnung war "kladijo". Diese Bezeichnung wurde, abgewandelt zu Gladius, in das Lateinische übernommen. Noch heute finden wir das keltische Wort in dem Namen der Schwertlilie, der Gladiole. Auch die Form der frühlatènezeitlichen Schwerter diente den Römern als Vorlage für ihre Gladii. (Bsp.) Während in der Hallstattzeit kaum Waffen, dafür Prunkdolche, in die Gräber beigelegt wurden, änderte sich der Befund in der LtA-Zeit. Die Bestatteten bekamen ihren gesamten Waffenstaad mit in das Grab gelegt. So wurden zahlreiche Schwerter gefunden. Diese Schwerter ähnelten sich alle stark und zeigten wenig Variationen. Die Schwertscheiden waren dagegen reich verziehrt und unterschieden sich im Dekor und der Ausführung regional. Frühlaténezeitliches Schwert. Hergestellt von Victor Berbekucz Der Rekonstruktion dienten Schwerter als Vorlage, die im Bereich Mittel- und Südhessen gefunden wurden und in die Zeit HA D3/Lt A datiert sind. Die Länge der Klinge von der Spitze bis zur Parierstange beträgt 65 cm ihre Breite 4 cm. Die gesamte Länge beträgt 79 cm. |
Typisch für Schwerter der Stufe La-Téne A ist die Klinge mit dem charakteristischen Mittelgrat. Sie ist beidseitig geschliffen und läuft zu einer Spitze aus. |
Ein weiteres Merkmal ist der anamorphe, aus organischen Material hergestellte, Griff und die typische Parierstange. Der Griff ist mit Bronzenieten verziert und an die Angel feuervernietet. |
Scheiden mit dieser Konstruktion sind für den gesamten Latène-Kulturbereich belegt und sie findet sich auch bei den späteren Schwertscheiden wieder. Der Aufbau wurde also über ca. 500 Jahre beibehalten.
Die Bleche wurden in Gravurtechnik mit latènezeitlichen Motiven verziert. Auf der Rückseite befindet sich eine typisch keltische Aufhängevorrichtung. Die Schwertscheide wird mit einem Lederriemen und Eisenringen am Gürtel oder in der frühen Latènezeit mittels eines sog. Balteus aus Textil- oder Lederbändern über der Schulter getragen.
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