Wir können uns heute in etwa vorstellen, wie die Kelten der Latènezeit im Allgemeinen ausgesehen haben. Aber wie sahen die Kelten der Frühlatènezeit aus? Wie viel hat sich geändert im Vergleich zur Hallstattzeit? Gab es regionale Unterschiede? Die Kelten in der Wetterau hatten nachweislich Kontakt zum Etruskischen Siedlungsgebiet. Dies zeigen uns beispielsweise die Funde am Glauberg. Ganz besonders die Schnabelkannen verdeutlichen dies. Ähnlichkeiten der Funde bestehen auch zum Ligurischen Siedlungsgebiet. Kombiniert man diese Funde, so kann man in etwa ein Bild der Wetteraukelten bekommen. Auch die Statuen helfen uns weiter. |
Als die Kelten über die antike Welt hereinbrachen hinterließen sie einen bleibenden Eindruck auf die Geschichtsschreiber. Besonders ihr Auftauchen in dem heutigen Norditalien. |
Die Kelten werden als große, blonde Barbaren beschrieben, die bekleidet mit Hosen und Mänteln in bunten Farben und Mustern, auf die die zivilisierten Etrusker und Römer trafen. |
Keltischer Fürst vom Glauberg mit Schnurr- und Kinnbart |
Darstellung keltischer Adlige auf der Situla von Wace |
Kleidung: Über die Kleidung der Kelten geben uns die antiken Geschichtsschreiber, Darstellungen auf Situlas oder Reliefen Auskunft. Hier zeigt sich, dass die Kelten nicht die nackten Wilden waren, wie der Volksglaube sie gerne darstellt. Mehr über die Kleidung ... |
Schmuck: Die Funde in Hessen zeigen, dass die Kelten Schmuck liebten und auch trugen. Hals-, Arm- und Fingerringe waren Statussymbole. Fibeln dienten zum Halten der Kleidung und waren trotzdem filigran gearbeitet. Reich verzierte Gürtel waren sowohl Kleidungsstück als auch Schmuck. Selbst die Schuhe konnten verziehrt sein, wie zum Beispiel der Fürst von Hochdorf sie trug. Mehr über den Schmuck ... |
Replikat der Fibel aus dem Fürstengrab 1 am Glauberg - Hergestellt von Officina Lupi |
Replikat eines LtA-Spiegels Hergestellt von Stefan Jaroschinski |
Die Kelten legten Wert auf Körperpflege. Dies bezeugen Funde von Toilettenbestecken mit Pinzetten, Ohrschabern und Nagelschneidern, Rasiermesser sowie Spiegeln. Auch das Wort "Seife" geht auf den keltischen Ursprung "Sapo" zurück. |
Der Übergang von der Hallstatt- zur Latènezeit zeichnet sich auch dadurch aus, dass sich die Sitte, Waffen in die Gräber männlicher Kelten beizulegen, ändert. In dieser Zeit finden sich die typisch "keltischen" Waffen. Mehr über die Waffen ... |
Statue des Glaubergfürsten Hess. Landesmuseum Darmstadt |
Interpretation eines FLT-Kriegers |
Diese theoretischen Ansätzen haben wir versucht umzusetzen und haben uns für die Interpretation in Form eine Frauen- und Männertracht entschieden. Beide datieren in die La-Tène-A-Periode. Für die Interpretation der Männertracht haben wir uns an den Funden aus dem Grab 1 im Grabhügel 1 am Glauberg orientiert. Zusätzliche Austattungsmerkmale werden gesondert beschrieben. Zur Interpretation der männlichen Tracht... |
Die Interpretation der Frauentracht liegen Funde zu Grunde, die vom Dürrnberg bei Hallein in Österreich stammen. Hierbei haben wir uns an den Ausstattungen aus dem Grab 111b orientiert. Die Tracht zeigt grundlegenden Bestandteile, wie sie in weiten Teilen des frühkeltischen Siedlungsgebietes verbreitet waren. Auch hier werden zusätzliche Austattungsteile gesondert beschrieben. Zur Interpretation der weiblichen Tracht... |
Interpretation einer FLT-Fürstin |